Elbsand – Eine Kulturgeschichte Sachsens. Teil 1

Im Osten Deutschlands, an den Ufern der Elbe, breitet sich der Freistaat Sachsen aus. Seit dem 14. Jahrhundert, als das Land noch Kurfürstentum hieß, hat sich hier ein besonderes kulturelles Milieu entwickelt. Handwerk, Wissenschaft und Kunst wurden von Königen gefördert – man denke nur an August den Starken.

Die sächsische Kultur inspirierte die Meister von “Die Sandartisten” zu dem Stück Elbsand.
blog_10_09_2021

Die Arbeit erforderte ein gründliches Studium der Werke und der mit ihnen verbundenen Fakten. Die von Alla Denisova kreierte Sandmalerei-Show besticht nicht nur durch seine Schönheit, sondern hat auch einen hohen historischen Wert.

Der Autor der Idee und Regisseur der Produktion ist Dimitrij Sacharow. Als Profi auf dem Gebiet der Bühnenkunst besitzt er die Fähigkeit, ein bekanntes Thema auf unkonventionelle Weise darzustellen und ihm eine neue, für den modernen Zuschauer relevante Bedeutung zu verleihen. Mehr über Dimitrij Sacharows Arbeit, seine Projekte und seine Auffassung von der Aufgabe des Künstlers erfahren Sie hier

https://www.sandartisten.de/blog/der-gruender-dimitrij-sacharow/

Das Stück “Elbsand” besteht aus zwei Teilen. Heute berichten wir Ihnen über den ersten Teil der Sandmalerei-Show. 

Reise in ein Land mit uralten Bergen

Die Aufführung beginnt mit einem Blick auf die Sandsteinfelsen von Bastei in der Sächsischen Schweiz. Das Gebiet erhielt seinen Namen im 18. Jahrhundert auf Anregung der Schweizer Maler Anton Graff und Adrian Zingg, die sich durch die bergige Gegend an ihre Heimat erinnert fühlten.

Mit seiner rauen Schönheit hat Bastei auch andere Maler angezogen. Um 1800 gab es hier bereits einen „Künstlerweg“. Der deutsche Landschaftsmaler Caspar David Friedrich widmete dem Ort sein Gemälde „Die Felsenschlucht“.

Auf dem Bildschirm erscheint der Umriss der einzigartigen Bastei-Brücke wie in einem märchenhaften Dunst. Sie wurde 1824 aus Holz gebaut und 27 Jahre später durch einen Neubau aus Sandstein ersetzt.

Das legendäre Porzellan und das Geheimnis des Schokoladenmädchens

Die Künstlerin führt uns behutsam in das Labor von Johann Böttger, der 1709 das Rezept für weißes Porzellan entwickelte. 

Die Suche des Alchemisten wurde von August dem Starken angeordnet. Seine Leidenschaft für feines Porzellan war so groß, dass er einmal ein Regiment von 600 Dragonern für 152 Stücke aus der Sammlung des preußischen Königs Friedrich I. verkaufte. 

Dank Böttgers Entdeckung nahm 1710 in der Albrechtsburg in Meißen die erste Porzellanmanufaktur Europas ihren Betrieb auf. Die exquisiten Produkte wurden beim Adel sofort beliebt. 

Dies ist die Art von Porzellan, die in Jean Etienne Lyotards Chocolatier abgebildet ist. Doch auch wenn es zuverlässige Informationen über die Gerichte gibt, ist die Heldin des Gemäldes bis heute geheimnisumwittert.

Die vorherrschende Version ist, dass der Künstler Anna Balthauf, eine Kellnerin in einem Wiener Kaffeehaus, dargestellt hat. Im Jahr 1745 servierte sie Herzog Dietrichstein von Österreich Schokolade, der sich in ihre Schönheit verliebte und sie bald zu seiner Frau nahm. Das Gemälde wurde ein Hochzeitsgeschenk zu Ehren ihrer ersten Begegnung.

Andere Quellen nennen die Heldin als Ehrendame von Maria Theresia, Kaiserin von Österreich. Die wahre Identität des Modells ist noch nicht geklärt. “Das Schokoladenmädchen” ist ein anerkanntes Meisterwerk und wird heute in der Galerie Alte Meister in Dresden aufbewahrt.

Die Dächer von Pirna und die Architektur des Zwingers

Altstädte sind der Stolz Sachsens. Der Autor wird uns nach Pirna führen, das 1233 erstmals erwähnt wurde. Wir sehen die spitzen Dächer der Häuser, das Rathaus und das Wappen mit den zwei Löwen aus dem Jahr 1549. 

Im Jahr 2002 erlebte Pirna ein großes Hochwasser. Fünf Jahre später wurde sie von den Zuschauern des MDR-Fernsehens zur zweitschönsten Stadt in Sachsen gewählt.

Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Pracht auf sächsischem Boden ist das Architekturensemble des Zwingers in Dresden. Im 18. Jahrhundert wurde die alte Burg in eine prächtige Schlossanlage mit Gärten und Springbrunnen umgewandelt. Es war der Schauplatz von Festen und Feuerwerken, Intrigen und Leidenschaft.

Heute ist der Zwinger ein schönes Beispiel des deutschen Barocks, ein Juwel Sachsens. Das ist es, was wir im Finale des ersten Teils des Stücks sehen. Und es werden noch viele weitere Entdeckungen folgen.

Sehen Sie “Elbsand” im Sandtheater Dresden!

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