Sandshow auf dem Deutschen Gehörlosen Sportfest: Wenn Kreativität mehr zählt als Worte

Kunst bringt die Menschen zusammen und öffnet die Herzen. Ihre Sprache wird ausnahmslos von allen verstanden. Talent findet immer seinen Weg zum Publikum – weder Entfernungen noch körperliche Eigenschaften sind ein Hindernis.

Die Sandanimation hat diese magische Qualität. Die Meisterklasse-Show von der Gruppe „Die Sandartisten“ beim 25. Deutschen Gehörlosen Sportfest ist der Beweis dafür.
blog_24_09_2021

Die verbindende Kraft der Sandkunst

Vom 26. bis 28. August fand in Dresden ein Jubiläumswettbewerb für hörgeschädigte Sportler statt. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des sächsischen Oberbürgermeisters Dirk Hilbert und war auf hohem Niveau organisiert.

Die Preisverleihungszeremonie war dank eines sehr vollen Programms ein fantastisches Spektakel. Einer der Höhepunkte war die Sandmalerei-Show von einer der besten Sandartistinnen Europas, Alla Denisova. Teilnehmer und Gäste konnten die Magie dieser ungewöhnlichen Kunst erleben, die Menschen hilft, sich ohne Worte zu verstehen.

Die Künstler nahmen ihren Auftritt beim Deutschen Gehörlosen Sportfest sehr ernst. Die Show wurde unter der Leitung des Theaterregisseurs Dimitrij Sacharow, der für seinen verantwortungsvollen Umgang mit Kreativität bekannt ist, sorgfältig vorbereitet. 

Der Gründer von „Die Sandartisten“ sieht die Aufgabe des Künstlers nicht nur in der ästhetischen, sondern auch in der sozialen Dimension. Diese Haltung spiegelt sich in allen Projekten von Dimitrij Sacharow wieder – lesen Sie hier darüber https://www.sandartisten.de/blog/der-gruender-dimitrij-sacharow/

Die Geschichte Dresdens in einer Sandschau

Zum Abschluss des Festivals wurde ein Auszug aus „Bilder einer Stadt“ gezeigt. Die Geschichte von Dresden“. In diesem 15-minütigen Programm schildern sie die wichtigsten Ereignisse im Leben der sächsischen Hauptstadt und fangen ihren ganz besonderen Charakter und Charme ein.

Die Sandinszenierung wurde mit einem herrlichen Stadtpanorama eröffnet. Die erste Szene versetzte die Zuschauer in die Zeit Augusts des Starken, des legendären Herrschers von Sachsen im frühen 18. Jahrhundert. 

Schon in der nächsten Minute befand sich das Publikum im zwanzigsten Jahrhundert, dem goldenen Zeitalter des Großen Gatsby. Es war die Zeit der avantgardistischen Malerei von Otto Dix und des bahnbrechenden Tanzes von Gret Palucca. Und die schrecklichen Tage des Zweiten Weltkriegs standen vor der Tür.

Das Thema des Krieges wurde von den Künstlern mit ergreifender Emotion vermittelt. Denn in Dresden, das durch die Bombardierung praktisch zerstört wurde, ist es ein anhaltender Schmerz und eine ewige Erinnerung.

Ein weiterer wichtiger historischer Meilenstein, der sich in dem Stück widerspiegelt, ist die Zeit der DDR. Die Demonstrationen vor dem Dresdner Hauptbahnhof im Jahr 1989 und der anschließende Fall der Berliner Mauer sind für viele ein Teil ihres Lebens.

Das Finale der Show brachte das Publikum zurück in die Gegenwart. Der friedliche Anblick der Augustusbrücke mit den darunter lebenden Fledermäusen zaubert dem Publikum immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. 

Beim Deutschen Gehörlosen Sportfest genossen 2.500 Sportler und zahlreiche Gäste die Sandshow. Laut Alla Denisova, der Künstlerin des Programms, waren die Künstler von der Freundlichkeit des Publikums und seiner emotionalen Reaktion überwältigt. Das Publikum hörte die Musik nicht, ging aber erstaunlich gut auf die Stimmung des Künstlers ein. 

Und die Sandmeister waren ihrerseits begeistert von den virtuosen Trommel Künsten der tauben Musiker. Dies beweist einmal mehr, dass für einen kreativen Menschen nichts unmöglich ist.

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